auchtanz ist wohl einer der ältesten Tänze der Welt.
Obwohl diese Art Tanz auch orientalischer Tanz genannt wird, gab es ihn schon in ähnlicher Form in vielen Teilen der Erde.
Bevor das Christentum begonnen hat sich durchzusetzen, glaubten die Menschen an eine Reihe von Göttinnen, statt an einen männlichen Gott. Eine der wichtigsten Göttinnen war "Ma", aus der sich auch das Wort "Mama" bei den Kulturen, die an diese Göttin glaubten, abgeleitet hat.
Die Fruchtbarkeit der Frau wurde verehrt und angebetet, denn man wußte damals auch noch nichts von der Rolle des Mannes bei der Zeugung. Die Indianer beispielsweise dachten, daß die Seele des Kindes aus der "Mutter" Erde in die Frau schlüpfen würde.
Die Menschen erfanden dann eine Art Fruchtbarkeitstanz, den hauptsächlich die Frauen tanzten, um die Göttinnen anzubeten. Dieser Tanz bestand aus dem imitieren des heiligen Geschlechtsaktes in Form von Beckenrotiation und anderen erotischen Bewegungen.
Auch europäische Kulturen, wie die alten Griechen hatten einen Tanz, der aus dem symbolischen Beckenkreisen und "Hüftzittern" bestand.
Als die Menschen die Rolle des Mannes bei der Zeugung erkannten, änderte sich auch der Glaube. Es entstanden neue Religionen, wie das Christentum und der Islam.
Nach und nach versuchten die neuen "männlichen" Religionen den Glauben an die Göttinnen und die damit verbundene Verehrung des Weiblichen auszulöschen. Tänze dieser Art wurden verboten und die Frau nur noch als "Gefäß" für den männlichen Samen gebraucht, denn der Mann sah sich nun als verantwortlich für die Schöpfung.
och einige Kulturen ließen sich ihre Religion jedoch nicht so einfach nehmen. So übernahmen die Christen einfach einige heidnische Bräuche und machten sie zu ihren Riten. Die Göttin "Ma" wurde zur heiligen Maria, der Mutter Gottes, die die Menschen stattdessen verehren konnten. Maria, als "heilige Mutter" wurde zum Symbol der Weiblichkeit.
Die Frauen durften ihre Sexualität nur noch in der Ehe ausleben und mußten so viele Kinder wie möglich bekommen, um die Linie des Mannes zu erhalten. So wurden die Frauen zum Besitz der Männer. Die weibliche Sexualität wurde unterdrückt und als unrein bezeichnet, wodurch die Frau an den Rand der Gesellschaft gedrückt wurde.
Die Männer hatten Angst vor der weiblichen Macht und betrachteten die Frauen sehr mißtrauisch. Es hieß, daß ein Mann sich durch die bloße Berührung einer Frau verunreinigen würde, und deren bösen Characktereigenschaften übernehmen würde.
Der Fruchtbarkeitstanz wurde nun überflüssig und zudem noch sehr unanständig. Er verlohr seine religiöse Bedeutung und wurde zu einem Unterhaltungstanz.Später machten die Menschen ihn zu einer Kunstform.Es entstanden Variationen, wie das Tanzen mit dem Stock, dem Schwert oder den Zimbeln.
Der Tanz entwickelte sich in den verschiedenen Teilen der Erde unterschiedlich weiter. In Hawaii ist er zum "Hula" geworden,der mit kurzen Baströcken zu fröhlicher Musik getanzt wird,in Afrika zum "Afro" und im Orient zum Bauchtanz.
Doch selbst "Hula", "Afro"
und Bauchtanz werden in den unterschiedlichen Ländern und Regionen anders getanzt.
In der Türkei hat sogar fast jedes Dorf einen anderen Tanzstil, während der ägyptische Bauchtanz zum türkischen oder indischen auch wieder wesentliche Unterschiede aufweist.
Der Bauchtanz bleibt aber nach wie vor der Tanz der Frauen, auch wenn es nun eine Reihe sehr berühmter männlicher Bauchtänzer giebt.
bwohl Tanzen in der westlichen Welt nicht so in den Alltag gehört, wie in
anderen Teilen der Erde, haben die Menschen nie ganz damit aufgehört. Gesellschaftstänze und jetzt auch Discotanz waren in allen Epochen der Geschichte immer populär. Tanz scheint wohl doch ein menschliches Bedürfnis zu sein. Es wird durch Tanzen nicht nur das Bedürfnis zu feiern befriedigt, sondern es hilft auch die im täglichen Leben aufgestauten Energien zu entladen.
Gerade Bauchtanz ist in Europa in den letzten Jahren immer mehr aufgelebt. Wahrscheinlich wohl auch deshalb, weil die westlichen Frauen immer mehr auf der Suche nach ihrer Identität sind, und in ihrer Rolle wieder neues Selbstvertrauen finden.
Speziell Bauchtanz ist deshalb nicht nur geistig gesund, sondern hilft auch den eigenen Körper in seiner natürlichen Form kennen zu lernen und zu benutzen.
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